Soziale Stadt
Bund-Länder-Programm Soziale Stadt
Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ wurde zum Paukenschlag
für Groß-Zimmern
2007 wurde die Gemeinde Groß-Zimmern in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Die Leiterin des Diakonischen Werkes Darmstadt-Dieburg, Edda Haack, war es, die das Programm nach Groß-Zimmern brachte.
Nachdem Gemeindevorstand und Gemeindevertretung „ja“ zum Bund-Länder-Programm gesagt hatten, mussten alle Projekte mit den Bürgern gemeinsam entwickelt, geplant und durchgeführt werden. Die Diakonie unterstützte die Gemeinde bei der Bürgermobilisierung und der Projektabwicklung durch das damals noch hessischen Wirtschaftsministerium.
Mit den Mittel des Bund-Länder-Programmes wurden folgende Projekte umgesetzt:
Die Schulhöfe der Schule im Angelgarten und der Albert-Schweitzer-Schule wurden bewegungsnah umgestaltet. Viele Eltern und Kinder halfen an Wochenenden mit. Sie steckten viel Zeit und Herzblut in die Umgestaltung. Zudem sorgte der Förderverein der Schule im Angelgarten für ein Mittagessen für alle fleißigen Helfer. Weit über 200 Menschen packten bei diesem Projekt an.
Die Keimzelle des Bürgerengagements lag aber bei den Bewohnern des Gebiets Angelgartenstraße / Dresdener Straße. Aus den sogenannten „Blöcks“ ging der Startschuss zur Mitarbeit und Beteiligung aus, in enger Verzahnung mit den Gemeindegremien ging die Arbeit im Programm weiter. Da das Jugendzentrum aus allen Nähten platzte, wurde eine Erweiterung beantragt und konnte dank des Zuschusses aus dem Programm umgesetzt werden. Ebenso die Neugestaltung des Spielplatzes in der „Grünen Mitte“.
Weiterhin konnte das Außengelände des katholischen Kindergartens saniert werden. Der Jugendsportpark an der Angelgartenstraße wurde nach Vorstellungen und Planungen der Jugendlichen umgesetzt. Er wird bei gutem Wetter von zahlreichen Kindern, Jugendlichen und Familien genutzt.
Das bedarfsgerechte Großprojekt in unmittelbarer Nähe war der Kindergarten Angelgartenstraße. Von der Gemeinde auch mit Mitteln der Sozialen Stadt gebaut, wurde die AWO als Betreiber eingesetzt. In Windeseile war auch dieser neue Kindergarten voll.
Aufgrund der zeitlichen Vorgaben des Förderprogramms und der zugesagten Fördermittel von 2,2 Millionen Euro musste die Neugestaltung des Rathausplatzes vor der Rathaussanierung vorgezogen werden. Die Umgestaltung des Rathausplatzes wurde zur Mammutaufgabe. Planungen und Beantragung liefen noch normal, was allerdings im Boden versteckt war, wurde zu einer großen Hürde. Nach einem Architektenwettbewerb wurden die Gewinnerpläne umgesetzt und zu einem beachtlichen Ergebnis vollendet.
Beteiligungsmodell im Verein bel(i)ebt Groß-Zimmern etabliert
Auch die Beteiligungsstruktur der Vereine veränderte sich im Laufe des Programms „Soziale Stadt“. Der Verein bel(i)ebt Groß-Zimmern wurde gegründet, der auf sozialem und kulturellem Gebiet tätig ist. Das Gremium der Vereine löste sich auf und wurde zum Teil Mitglied bei bel(i)ebt Groß-Zimmern. Gemeinsam mit der Gemeinde werden Feste geplant und verwirklicht. Der Jahrmarkt der Vereine wurde neu konzipiert und bei der Eröffnung des Platzes mit neuem Konzept erfolgreich umgesetzt.
Der Kürbismarkt, der früher vom Gewerbeverein ausgerichtet wurde, profitiert ebenfalls vom Bund-Länder-Programm ,,Soziale Stadt". Die Durchführung der beliebten Veranstaltung übernahm der Verein bel(i)ebt Groß-Zimmern. Somit konnte der Markt auch für die nächsten Jahre erhalten werden. Nach der Auflösung des Gewerbevereins übernahm der Verein bel(i)ebt Groß-Zimmern einen großen Teil von dessen Aufgaben und organisiert zweimal jährlich Gewerbedialoge.
Die Soziale Stadt hat über ihre gesamte Laufzeit Beteiligungsmodelle etabliert. Die Bürgerbeteiligung an weiteren Projekten, auch nach Ablauf des Programmes, ist nach wie vor gefragt und für die Weiterentwicklung der Gemeinde sehr wichtig.
Insgesamt sind über den Förderzeitraum von zehn Jahren knapp sechs Millionen Euro an Fördergeldern nach Groß-Zimmern geflossen.